Wie kann ich mir selber helfen, wenn meine Eltern suchtkrank sind?

Tausende von Kindern erleben das Gleiche wie Du. Das ist erstmal ein tröstlicher Gedanke. Es ist normal, wenn Du in dieser Lage manchmal oder oft wütend bist auf Deine Eltern oder enttäuscht bist von ihnen. Du Angst hast oder Dich sogar bedroht fühlst, Dir Sorgen um sie machst, Dich einsam fühlst und Du Dich schämst. Oder meinst, Du müsstest Dich um sie kümmern. Alle diese schwierigen Gefühle kommen immer wieder vor.

Aber was kannst Du selbst tun?

Dir selbst Mut machen

Diese hoffnungsvollen Botschaften haben schon vielen Kindern und Jugendlichen geholfen: 1) Ich bin wertvoll und kann eine ganze Menge an Sachen; Überleg mal, was Du gut kannst. 2) Ich kann nichts dafür, wenn meine Eltern trinken oder Drogen nehmen. 3) Ich kann die Suchterkrankung meiner Mutte oder meines Vaters nicht heilen. Er oder Sie ist krank und muss selbst etwas dafür tun: zu einem Experten oder zu einem Arzt gehen und sich behandeln lassen. 4) Ich habe das Recht, mir Hilfe zu holen!

Dir helfen lassen

Viele Kinder haben Angst, mit anderen über ihre Schwierigkeiten zuhause zu sprechen. Zum Beispiel, weil sie sich schämen, oder weil die Eltern das nicht wollen. Dabei ist es sehr wichtig, dass Du nicht alleine bist. Suche Dir jemanden, dem Du vertraust. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten:

  1. Du könntest mit dem Elternteil reden, der nicht trinkt oder Drogen nimmt. Warte einen guten Moment ohne Streit ab und sage ihm oder ihr, was Dich beschäftigt und was Dir Sorgen macht.
  2. Du kannst mit anderen Kindern darüber reden, zum Beispiel einem Freund oder einer Freundin.
  3. Du kannst mit anderen Erwachsenen darüber reden, zum Beispiel mit einem anderen Verwandten, den Du magst, wie Oma, Opa, Tante, Onkel. Oder auch mit Deinem Lehrer, Deiner Lehrerin oder einem anderen Erwachsenen, dem Du vertraust.
  4. Du kannst mit einem Experten darüber reden. Manche Kinder haben Angst, dass dann etwas Schlimmes passiert, zum Beispiel, dass sie in ein Heim kommen. Das kommt aber nur sehr selten vor. Die Experten kennen sich sehr gut aus und können Dir und Deiner Familie helfen.

Für den Notfall: wenn eine besonders schwierige Situation zu Hause auftaucht, solltest Du unbedingt die Telefonnummer von mindestens einem Erwachsenen auswendiglernen, dem Du vertraust. Es ist ganz wichtig, dass Du nicht alleine bleibst!

Dir Spass und Freunde suchen

Wie alle Kinder brauchst Du Zeit zum Spielen, lachen, ausruhen und Spaß haben. Wenn Du etwas Schönes erlebst, hilft dir das auch in schwierigen Situationen. Deshalb ist es wichtig, dass Du etwas in Deinem Leben hast, was Dir Freude macht. Suche Dir ein Hobby, das Dir Spaß macht, z.B. Musik, Sport, oder Bewegung! Bitte Deine Eltern, dass Du es machen darfst. Sieh nach, was an der Schule angeboten wird.

Und was in den Ferien in Deiner Stadt angeboten wird. Absatz verabrede Dich mit Freundinnen oder Freunden. Frage sie, ob Du mit ihnen heimgehen kannst, wenn Du nicht willst, dass sie zu Dir nach Hause kommen. Noch mehr gute Tipps findest Du hier unter:

Wie kann ich Freunden helfen, deren Eltern suchtkrank sind?

Hier kommen ein paar Tipps, wenn Du jemanden kennst, dessen Vater oder Mutter zu viel trinkt oder Drogen nimmt:

  1. Am allerwichtigsten: bleibe ein guter Freund oder eine gute Freundin für dieses Kind. Es ist schon einiges getan, wenn er oder sie sich Dir anvertrauen und mit Dir verabreden und Spaß haben kann.
  2. Frage immer mal wieder nach, wie es ihm oder ihr geht. Lade ihn oder sie zu Dir ein.
  3. Lies die Tipps, die hier stehen und zeige sie Deinem Freund/ Deiner Freundin.
  4. Sprich mit einem Erwachsenen darüber, dem Du vertraust. Überlegt gemeinsam, was man tun kann.