Warum werden Menschen Suchtkrank?

Es gibt viele Menschen, die Gelegentlich Alkohol trinken, ohne dadurch Probleme zu bekommen. Es gibt aber auch Menschen, die vom Alkohol abhängig sind und nicht in der Lage sind, auf Alkohol zu verzichten, auch wenn sie es vielleicht gerne möchten. Sie sind suchtkrank. Menschen können aber auch nach Zigaretten oder anderen Drogen abhängig sein. Diese Menschen verhalten sich eigentlich gar nicht anders als andere:

Jeder muss, wenn er Schwierigkeiten oder schwierige Gefühle hat, etwas tun, damit es ihm besser geht. Er oder sie muss „auftanken". Nur ist es so, dass dieses „etwas" nicht immer gleich gut ist für den Menschen. So wie es beim Auto bessere oder schlechte Kraftstoffe gibt, gibt es auch beim Menschen bessere und schlechtere Möglichkeiten, „aufzutanken" Alkohol und Drogen gehören zu den sehr schlechten Möglichkeiten um aufzutanken, auch wenn es sich vielleicht erstmal anders anfühlt.

Wenn ein Mensch seinen „Tank" immer wieder mit falschen Dingen wie Alkohol oder Drogen auftankt, kann er süchtig werden. Eine Sucht beginnt da, wo ein Mittel immer wieder verwendet wird und dadurch eine gewisse Gewöhnung entsteht. Dann braucht man auch immer mehr davon. Und wenn man einmal suchtkrank ist, kann man nicht mehr so leicht ohne Hilfe aufhören, Alkohol zu trinken oder Drogen zu nehmen.

Warum ist es für Kinder schwierig, wenn Eltern Alkohol- oder Drogenprobleme haben?

Wenn Menschen Alkohol trinken, werden sie erst meist fröhlich und ganz entspannt. Sie können sich nicht mehr so gut konzentrieren und so schnell reagieren. Sie reden oft mehr als sonst und denken nicht mehr so genau nach, ob das was sie sagen, jemanden anderen vielleicht verärgert oder verletzt. Wenn sie noch mehr Alkohol trinken, verlieren Betrunkene immer mehr die Kontrolle über ihre Gefühle und ihr Verhalten. Manche beginnen zu torkeln und zu lallen oder werden ganz albern. Ihre Stimmung kann von einer Minute auf die andere komplett wechseln. Zuerst können sie ganz entspannt und freundlich sein und kurz darauf sehr gereizt und wütend.

Viele Menschen, die nach Drogen und Alkohol abhängig sind, meinen, dass sie gar nicht süchtig sind, oder dass es bei ihnen nicht so schlimm ist. Sie wollen auch gar nicht über das Thema sprechen und auch nicht, dass ihre Familie darüber spricht. Deshalb denken Kinder oft, dass sich keine Hilfe holen und sich niemand anvertrauen dürfen. Aber das stimmt nicht! Kinder haben nämlich Rechte!

193 Staaten auf der ganzen Welt haben sich auf wichtige Kinderrechte geeinigt. Darunter zum Beispiel: das Recht auf Gesundheit, das Recht auf gewaltfreie Erziehung, das Recht auf elterliche Fürsorge. Und viele andere.